Viele kennen das Gedicht „Beziehungsweise“ von Jochen Marris und schwärmen von ihm:
Beziehungsweise
Ist es denn nicht möglich,
sich täglich nahe zu sein,
ohne alltäglich zu werden,
voneinander entfernt zu sein,
ohne sich zu verlieren …?
Beziehungsweise
sich maßlos zu lieben,
ohne sich lieblos zu maßregeln,
einander gewähren zu lassen,
ohne die Gewähr zu verlieren …?
Beziehungsweise
einander sicher zu sein,
ohne sich abhängig zu machen,
einander Freiheit zu gewähren,
ohne sich unsicher zu werden …?
Beziehungsweise …
Auch mich rührt es an, steht es doch für unsere Erwartungshaltung an Beziehung, unsere Sehnsucht nach Sicherheit und Verlässlichkeit darin. Unsere Beziehung soll der Raum sein, in dem wir bestätigt und anerkannt werden, in dem wir Erotik und intime Sehnsüchte leben. Der andere Mensch soll uns verstehen, unsere Gefühle teilen, uns ermutigen, stimulieren, mit uns lachen und weinen.
Gemeinsam mit diesem Menschen verfolgen wir unsere Ziele und schaffen uns eine eigene Welt mit einem Freundeskreis, materiellem Besitz, vielleicht mit Kindern. Wir schaffen uns eine Beziehungswelt, auf die Verlass ist, und in der wir uns sicher wähnen … bis wir eines Tages erleben, wie diese Welt bedroht wird.
Zum Beispiel durch einen Seitensprung des anderen, von dem wir erfahren. Verletzt und zutiefst gekränkt fragen wir uns: „Wie kann ich je wieder vertrauen?“ Doch auch der ganz „normale Alltagswahnsinn“ mit seinem täglichen Trott kann viele Krisen auslösen, an deren Ende oft die Frage steht: „War das alles?“
Und dann?
Zu oft trennen wir uns und glauben, damit würde alles anders.
Aber können wir uns dessen sicher sein?
Ist es nicht sinnvoller, Beziehungsweise statt ein Beziehungswaise zu werden?
Die meisten Trennungen sind vermeidbar!
Ich bin überzeugt, dass die meisten Trennungen vermeidbar sind, denn die Haupttrennungsgründe sind:
- Mangelnde Selbstfürsorge,
die sich in geringem Selbstbewusstsein und zu hohen Erwartungen an andere äußertsowie - Mangelnde Kommunikation,
die sich auf Sätze wie „Die Butter ist alle“, „Wer geht zum Elternsprechtag?“,
„Was denkst du?“ oder auch „Liebst du mich eigentlich noch?“ reduziert.
Beides lässt sich ändern. Deshalb arbeite ich mit Menschen, die zu mir kommen, anders als „klassische Ehe-Therapeuten“. Ein Artikel aus der New York Times, den ich im April 2005 von einer amerikanischen Kollegin erhielt, macht dieses „anders arbeiten“ vielleicht deutlich: In diesem Artikel wird eindringlich vor sogenannten „Ehe-Therapien“ gewarnt. Dieser Warnung stimme ich aufgrund meiner Erfahrung – und auch der etlicher Kolleginnen und Kollegen – ausdrücklich zu.
Der Artikel in der New York Times beschreibt, dass sich viele Paare trennen, WEIL sie zu einer „Ehe-Therapie“ gehen und dort so schlecht beraten werden, dass ihnen danach gar nichts anderes übrig bleibt als sich zu trennen. Der Artikel schildert das Problem, dass es sehr viele „krankmachende Therapeuten“ gibt, die von sich behaupten, sie führten „Ehe-Therapien“ durch. Tatsächlich wissen sie aber nur wenig darüber, was Paaren wirklich hilft, ihre Situation positiv zu verändern. Der Artikel endet mit dem Fazit, dass Paare besser „Beziehungs-Unterricht“ nehmen sollten statt sich einer „Ehe-Therapie“ zu unterziehen.
Ich sehe dies ähnlich und wünsche mir, dass immer mehr Menschen rechtzeitig daran denken, ihre Beziehungen dauerhaft zu pflegen und nie als selbstverständlich zu nehmen.
Mein Anliegen ist, Ihre Beziehung zu verbessern, zu klären und eine möglicherweise anstehende Trennung zu vermeiden. Aufgrund meiner Erfahrung weiß ich, dass dies möglich ist.
Wenn Sie hierzu Fragen haben, können Sie mir gerne mailen oder mich anrufen: 0171-1947195.